Wir stehen hier vor Brechts Elternhaus Nummer zwei. Die junge Familie Brecht verließ das Geburtshaus am Rain bereits als Bertolt sechs Monate alt war. Die Wohnung war sehr klein und im Erdgeschoss war eine Feilenhauerei, die doch großen Lärm machte. Deshalb übersiedelte die Familie am 18. September in dieses Haus Nummer eins bei den sieben Kindeln. Eine Kupfertafel an der Wand erinnert an den berühmten Bewohner und seine Familie.

Der poetische Name bei den sieben Kindeln geht auf ein Relief aus der Römerzeit zurück, das das angrenzende Haus schmückt. Eine Stadtlegende die besagt, dass eines der sieben Kinder einer römischen Familie in den Lech gefallen und ertrunken ist. Im Mai 1900, kurz bevor die Familie erneut umzieht, wird hier noch der Bruder Walter geboren, der später in die Fußstapfen seines Vaters tritt.

Er schreibt später in seinen Erinnerungen auch von dem Jugendstilbad, das die beiden Häuser bei den sieben Kindeln überragt, und von der Schwimmhalle, die die Familie mindestens einmal die Woche besucht hat. Da war natürlich auch der junge Bertolt dabei, von dem gesagt wird, dass er sich schon als Kind nicht so gern gewaschen haben soll. Später hat er darüber dieses lustige Lied geschrieben:

„Es war einmal ein Kind. Das wusch sich nie das Ohr. Da wuchs ihm aus dem Ohr Oh Schreck ein kleiner Baum hervor, da wuchs ihm aus dem Ohr Oh Schreck ein kleiner Baum hervor“.

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